Für die Versetzung des östlichsten Fensters in der Südwand im EG BA 2 muss die südliche Umfassungswand freigelegt werden. Am Nachmittag haben Josch und ich mit der Demontage des sogenannten roten Zimmers (rot, weil der Fussbodenbelag das Zimmer komplett rot erscheinen lässt) begonnen, später ist noch Simon eingestiegen und Josch musste wieder weg. Die Arbeit abgeschlossen haben Rolf und ich. Die Bestellung einer neuen Mulde wurde definitiv notwendig. Unglaublich wieviel Material die verbaut haben. Da freue ich mich auf unseren Innenausbau, der sich auf Putz, Kalk und etwas Holz beschränkt und möglichst die ursprüngliche Substanz für sich sprechen lässt.
Der Raum war mit Pavatexplatten getäfert, welche auf einer Traglattung montiert waren, die wiederum auf eine mit Steinwolle ausgefachten Ständerkonstruktion befestigt waren. Diese Ständerkonstruktion hingegen besass auch wieder einen "Respektabstand" zum wirklichen Baukörper, d.h. zu der südlichen Umfassungswand und alte Deckenbeplankung. Zum Gang hin ist die Ständerkonstruktion mit "wunderschönen" 70er Jahre Saunatäfer verkleidet. Man kann sich eine Vorstellung davon machen, wenn man das nebenstehende Bild betrachtet, welche den Blick durch das ehemalig rote Zimmer auf das Bad zeigt. Diese zwei Zimmer wurden mit einem ordentlichen Raumverlust hineingestellt.
Links ist die freigelegte Südmauer (EG BA 2) des roten Zimmers zu sehen. Früher waren die letzten 1.5m wahrscheinlich hölzern (gelattet). Dieses Stück wurde mit Ziegeln aufgefüllt, wie sich später jedoch zeigen wird, nicht komplett: Eine Ziegelreihe innen, eine aussen, dazwischen Luft. Die Mauer ist in dem Bereich des grossen Fensters auch zwischen 50 und 60 cm dick. Oben im Bild sieht man noch die Untersicht der alten Decke der Schreinerei, welche sich im EG BA 2 befunden hat. Teils findet man noch bleistiftene Rechnungen an den Holzwänden.
Auf den Donnerstag (gestern) hatte ich einen Termin mit dem Statiker, Peter Brem, gelegt, welcher die Statik dieses Projekts betreuen wird. Der Kontakt zu ihm ist auch wieder auf lustige Art und Weise entstanden. Über einen Freund von Miri wurde ich an den Vater eines Studienkollegen dieses Freundes verwiesen, eben dieser Peter Brem. Später hat sich herausgestellt, dass er auch die Sanierung der alten Gewölbe von Roberto und Vres altem Haus in Aschera betreut.
Dieses erste Treffen diente dazu, dass er sich mit der Substanz vertraut machen kann und wir eventuelle Unklarheiten ausräumen können. Ausserdem hatten wir schon eine Liste mit dringenden Fragen, welche einer fachkundigen Antwort bedurften.
Summa summarum war es ein sehr schönes Treffen, denn Peter Brem ist genau die Sorte Mensch, die Simon und mir besonders Sympatisch ist: sehr kompetent, sehr humorvoll, jedoch in einer dezenten Art und Weise. Solche Leute könnten sehr gut eine Professur innehalten, machen es jedoch vielleicht aus Idealismus nicht, sondern freuen sich über die Arbeit in der Praxis, was man sofort merkt. Allein in diesem ersten, schnellen Durchgang wurden so viele Probleme und Fragen gelöst, die auf langjährige Erfahrung besonders in dieser Region (regionale Felsproblematiken, regionale Bauweisen) schliessen lassen. Wir haben diese Begegnung protokolliert. Für alles weitere (Bewehrungspläne, Detaillösungen, etc.) sollen wir uns einfach an ihn wenden.