Mittwoch, 12. Mai 2010

Östliches Fenster UG BA 2 tiefergesetzt

Letzten Samstag hat der Umbau definitiv begonnen. Mit dem Ansetzen des Abbruchhammers an der Innenseite der Kellermauer unterhalb des östlichen Kellerfensters ist aus Theorie Praxis geworden. Das Mauerwerk ist sehr alt, der Mörtel hat eher die Bezeichnung Sand verdient, trotz der ca 50 bis 60 cm dicken Mauern hat mich bis Sonntag Nachmittag das mulmige Gefühl der absoluten Gebäudedestabilisierung nicht mehr verlassen. Zum Glück haben wir sehr viel Fotomaterial der Fassaden, welches ich zur Abgleich der Setzungsrisssituation herbeigezogen habe. Die Sorgen waren absolut unbegründet, auch Roberto als alter Engadinhausfachmann hat mich beruhigen können (und mir noch ein paar wertvolle Ratschläge zum Mauern gleich mit dazu gegeben). Meine Reaktion war sozusagen initiationsbedingt, denn wenn man ein Projekt eines solchen Umfangs anfängt, dann wird einem dies in solchen Momenten besonders bewusst. Von der parallelen Bearbeitung beider Fenster habe ich aus Sicherheitsgründen Abstand genommen und somit habe ich am Samstag den Ausbruch und die Aufmauerung bis zum neuen Sturz und am Sonntag den Rest ausgeführt, dann waren meine Mörtelvorräte erschöpft, denn die Restauration der Seiten der Kalksandsteinaufmauerung mit Bruchstein ist sehr mörtelintensiv (wie schon beschrieben).

Aufgrund des Zustandes des Gemäuers ziehe ich eine Aufmauerung im OG mit Ytong Porenbetonsteinen in Betracht, da diese eine wesentliche tiefere Dichte besitzen, als Kalksandstein oder sogar leichte Ziegel. Ausserdem sollten beim Einhängen des EG-Bodens in BA 2 ein Teil der jeweiligen Auflager mit Stahlträgern oder Ähnlichem unterfangen werden, um ein wenig Kraft aus der Wand zu nehmen. Ich habe eine Überschlagsrechnung für das Deckengewicht gemacht, um die ungefähre Auflagerkraft zu ermitteln. Mit einer Fliessestrichdicke von etwa 5 cm kommt man mit allen anderen Elementen auf ca 5.1t, das macht bei 7 Balken etwa 362 kg pro Auflager ohne Nutzlast.

Ausserdem habe ich beschlossen, dass wenn möglich noch die östliche Stützmauer diesen Sommer betoniert werden sollte, den dann kann man die Südwand in deren Armierung verankern, was wesentlich angenehmer geht, solange die Aussenwand noch nicht gedämmt ist. Aus diesem Grund habe ich mich schon einmal um einen Betonmischer (Fabiobau) gekümmert. Sand bekommt man beim Koch, Zement bei HGC. Einzig für Armierungsstahl muss ich noch eine Quelle ausmachen, da ich auch für die Fertigstellung der UG-Fenster noch etwas Stahl benötige, denn die inneren Stürze werde ich in armiertem Ortbeton ausführen, da auf den Stürzen beider Fenster Balken der UG-Decke auflagern und die Mauer in den Leibungen der Fenster schwach ist und somit gleichzeitig saniert werden kann. Dies kann dann gleichzeitig als Betonierübung angesehen werden.

Heute habe ich mich um Mörtelnachschub gekümmert, ich konnte die 8 Säcke jedoch noch nicht nach Sent transportieren, da die beiden Mobility Autos wegen Auffahrt besetzt sind, nun hoffe ich, dass ich morgen Werners Combo ausleihen darf. Am Wochenende werde ich dann das westliche Fenster tiefer setzen, was wesentlich entspannter sein wird, als das östliche, da dieses nicht 80 sondern nur etwa 30 cm tiefer gesetzt werden muss. Ausserdem werde ich noch eine Mulde für die Unmengen an Bauschutt organisieren und hoffen, dass das am Freitag noch möglich ist. Dann kann das ganze Wochenende kubikmeterweise Terrain aus dem UG BA 2 geschaufelt werden.