Am Samstag habe ich begonnen, die beiden Zimmer im OG BA 2 - ehemals das Schlafzimmer von Fridolin und Martha Bearth - endgültig zu demontieren. Die Gründe dafür sind vielfältig.
- Zum einen ist die additive Bauweise nicht brauchbar, da sie eine Renovation verunmöglicht und unglaublich viel Raum verschwendet: wir haben teilweise Fussboden-/Deckendicken von über 50 cm gemessen. Das macht über 10 Kubikmeter auf 20 Quadratmeter.
- Zum anderen sollen die Stockwerkshöhen von BA 1 und BA 2 angeglichen werden, was in BA 2 passiert, damit im Falle einer späteren Zusammenlegung der zwei Wohnungen einheitliche Geschosspositionen über das gesamte Gebäude herrschen.
- Ausserdem profitiert die Fassade davon, da durch die Herabsetzung der Geschosse in BA 2 das Dach wieder in den ursprünglichen Zustand abgesenkt werden kann: Die Fenstern in BA 1 und 2 können auf einem ähnlichen Niveau angebracht werden, man erhält eine durchgehende Trauflinie und man muss nicht mitten in der Fassade ein Fallrohr anbringen, da das Dach an einer Stelle (und zwar hinten) entwässert werden kann.

Zur Absenkung des südlichen Daches im OG BA 2 muss natürlich die Südwand entfernt werden. Früher war diese Südwand auch einfach nur eine typische gelattete Tablà- (Scheunen-) Wand, im Zuge der Aufständerung wurde diese jedoch durch eine Holzständerkonstruktion ersetzt. Diese wurde von aussen mit Heraklith (Holzfaserplatten mit Zement) versehen und dann verputzt. Die beiden Zimmer wurden auch in einer Holzständerbauweise einfach in die Scheune gestellt und von beiden Seiten mit Brettern verschalt. Zwischen diesen Brettern wurden zu Isolationszwecken Hobelspäne eingefüllt, welche wahrscheinlich zum Schutz vor Schädlings- und Pilzbefall mit einem mysteriösen weissen Pulver versetzt wurden. Die meissten Recherchen im Internet ergaben, dass dieses Pulver höchstwahrscheinlich das ungefährliche Borsalz sein, welches zu diesen Zwecken in genau solchen Konstruktionen verwendet wurde. Man weiss jedoch nie, darum haben wir mit Staubschutzmasken gearbeitet. Die Isolation war jedenfalls ziemlich für die Katze, da die Vorgänger nicht daran gedacht haben, dass sich Hobelspäne mit der Zeit setzen. Somit waren nur die zwei unteren Drittel gedämmt.
Begonnen haben Rolf und Josch mit der Entfernung der südlichen inneren Beplankung, ich habe in der Zwischenzeit die zuvor angefallenen Bretter hinter dem Haus versorgt, bis sie in der baldigen Zukunft nach Klosters gefahren werden, um im Winter Rolfs Maiensäss zu wärmen.

Bald konnten wir beginnen, von innen gegen die Heraklithplatten zu schlagen, um den Putz zu lösen. Josch hat unten aufgepasst, dass keine Menschen oder Autos zu Schaden kommen. Die anfallenden Platten haben wir auf die Strasse geworfen, von wo wir sie in die Mulde verfrachtet haben. Nach zwei Stunden war fast die gesamte Südwand frei und die Zimmer haben sich in etwas grössere Freiluftterrassen verwandelt. Nach dieser Aktion war die zweite Mulde voll.

Am Freitag Abend ist Jeffi angekommen, ein alter Freund aus Zweierbarzeiten. Jeffi hat, während wir die Südwand freigelegt haben, sich in der Küche kulinarisch betätigt und eine Menge hervorragender Köstlichkeiten vorbereitet, denn eigentlich war für den Abend das Baubeginnfest angesagt, jedoch haben nach und nach leider alle abgesagt. Wir haben uns jedoch nicht irritieren lassen, auch als es zu regnen begann, und Jeffi und Josch haben aus einer alten Mörtelwanne und Eisenstäben, welche einmal in dem elektrischen Stüvaofen waren, einen Grill gebastelt, um den sich später alle versammelt haben. Der harte Kern bestand schlussendlich aus Rolf, Jeffi, Luzia und Uli.