Bevor wir überhaupt unseren Zmorgekafi runtergeleert hatten, bekamen wir schon das Telefon vom Spediteur und fünf Minuten später waren wir schon am Umladen von Zellulosesäcken vom Camion in unser Büssli, da der Camion mit seinem Anhänger nicht die enge Strasse zu uns hinaufgekommen wäre. Schlussendlich haben wir in drei Fuhren 126 Säcke à 15 kg (1.9 t) Zellulose in der Remise und hinter dieser aufgetürmt. Anschliessend haben wir mit dem sehr netten Camionfahrer den sehr schwehren Zellofant vom Brunnen beim Tourismusbüro zu uns hochgeschoben und in der Remise platziert.
Anschliessend habe ich die vorhandenen, alten Starkstromsteckdosen ausgemessen und feststellen müssen, dass keine dieser (insgesamt 4 Stück) nur zwei Phasen führten und somit für unsere Zwecke unbrauchbar waren. Zeit für einen richtigen Baustromanschluss. Um viertel vor zwölf sind wir dazu ins Büro von der Impraisa geschneit, damit wir noch vor dem Mittag eine moderne Starkstromkupplung mit ein Paar Metern Kabel abstauben konnten. Ausserdem war ich froh über die aktuelle "Pinbelegung" dieser. Kurz vor Mittag halten sich auch dumme Kommentare und Sätze wie "ja, das ist nicht so einfach wie Sie sich das vorstellen" in Grenzen, da alle schnell in den Mittag wollen. So kommt man schnell zu seinem Material.
Nach einer kurzen Stärkung hat Carla angefangen, den 20 Meter langen und 3 Zoll dicken Förderschlauch von dem in der Remise stehenden Zellofanten in das Dach zu legen, während ich die schöne Baustellenstromversorgung erstellt habe (3 x 400 V à 15 A). Anschliessend haben wir den Einblasschlauch (2.5 Zoll) an den Förderschlauch angeschlossen, die Funkfernbedienung installiert und anschliessend den Zellofanten getestet und warmlaufen lassen.
Die erste schmale Bahn habe ich dann im Anschluss im Süden an der Stirnseite der Hütte ausgeblasen, um mich dann im Anschluss Richtung Osten vorzuarbeiten (zwischendurch mussten wir noch Klebeband zum Schliessen der Einblaslöcher organisieren). Die Einstellung Material 4, Luft 7 (das ergibt etwa eine Dichte von 60 kg pro Kubikmeter) hat sich trotz (oder gerade wegen) seiner geringeren Fördermenge als sehr angenehm herausgestellt. Das Verhältnis Luft zu Material ist Dichtebestimmend, jedoch schön nichtlinear.
Während ich im Dach eingeblasen habe, hat Carla unten einen Sack nach dem anderen in den Zellofanten geleert. Der Ablauf beim Einblasen ist wie folgt: Man schneidet ein etwas grösseres Loch als der Einblasschlauch dick ist in die schöne Dampbremse, dann schiebt man den Schlauch bis ganz nach unten in den jeweiligen Sparrenabschnitt (wobei ich die einzelnen Sparrenabschnitte in zwei Abschnitten gefüllt habe - unten dann oben) und startet die Maschine via Fernbedienung. Dann wartet man bis man den Beginn eines Rückstaus spürt (das lernt man sehr schnell) und zieht ab dann den Schlauch langsam immer knapp an dieser Rückstaugrenze heraus, bis der Abschnitt, den man ausblasen will, gefüllt ist. Somit lässt sich eine ziemlich homogene Dichte erreichen. Das Loch muss man nicht sofort schliessen, ausser der Beginn eines neuen Abschnittes befindet sich in unmittelbarer Nähe. Da bei uns jedoch die Sparrenabschnitte mittig durch die Mittelpfette geteilt werden, war dies nie nötig.
Von halb vier bis etwa halb neun haben wir drei Viertel des Daches ausgeblasen. Das entspricht etwa 3/4*1890/5 = 284 kg/h also etwa alle drei Minuten ein Sack, wobei die Pausen nicht mit eingerechnet wurden.