Die Remise (BA3) wurde irgendwann mal an das Tablà (Heustall) angebaut. Vermutlich war das nicht allzulange nach der eigentlichen Erstellung des Tablà, da die Konstruktion sehr den im Tablà angewandten Zimmermannstechniken gleicht und das Haus ja 1823 nach dem grossen Brand wieder aufgebaut wurde.

Die Nutzung als Heustall wurde irgendwann hinfällig, spätestens als Herr Salomon seine Schreinerei dort hineingebaut hat. Damit es nicht hindurch windet, wurde die Wand zwischen Remise und Tablà mit Brettern geschlossen. Vorher waren die Hauteile durch die bekannten luftigen Bretter getrennt. Als dann noch die Mayers Wohnräume in die Räume der Schreinerei gebaut haben (natürlich ohne die Einbauten dieser vorher zu entfernen - nicht weniger als vier Fussböden waren übereinander), wurde nochmals eine Schicht mit herziger Isolation, natürlich ohne Dampfsperre, aufgetragen. All diese Schichten galt es zu entfernen. Im Zuge vorangegangener Arbeiten wurden alle bis auf die luftige Bretterschicht schon entfernt. An einem Wochenende haben Daga, Kalle und ich diese herausgenommen und den Pfosten in der Mitte durch einen provisorische Stützkonstruktion ersetzt. Zusätzlich haben wir an der Südseite eine weitere Stütze angebracht, um den Pfosten, welcher in der Aussenhülle eingebettet ist, zu entlasten, wenn wir den Riegel, in welchem auch die Bretter stecken, abtrennen. Eine kleine Bewegung könnte schon die filigrane Aussenhaut in Mitleidenschaft ziehen.

Die neue Mauer beginnt schon unterhalb des neuen Fussbodens, da mittels einer Horizontalsperre so verhindert werden kann, dass Feuchtigkeit in die Mauer und somit in den Wohnraum steigen kann. Das Fussbodenniveau ist unterhalb des Remisenfussbodens (es gibt dann später eine Treppe), darum muss die Bestandsmauer bis zu dieser Höhe abgetragen werden. Das ist etwa ein Meter. Ausserhalb der Mauer sollte noch etwas Platz sein, um die Isolation anbringen und arbeiten zu können. Diese Aushubarbeiten habe ich mit Michi zusammen gemacht. Zusammen mit dem Abtragen der Mauer und zwischenzeitlicher Verbesserung der Abstützungen haben wir 1.5 Tage gebraucht. Den Rest des zweiten Tages, Samstag, haben wir für die Einrichtung der Mauererarbeiten (sauberes Bett, Höhenreferenzen, Nivellierungsarbeiten) und das Legen der ersten Steine verwendet.
Am Sonntag habe ich mit der erste Reihe inklusive des Sturzes, welcher später über der Holzschachtöffnung liegen wird, begonnen. Ab der dritten Reihe war dann auch der Michi wieder am Start und irgendwann kam dann auch noch Kalle, sodass wir am Feierabend schon über dem Remisenniveau lagen (5 Reihen, 1.25 Meter). Fugendicke 1.2 cm mit Armierungseisen als Lehre.

Am Montag begann dann Joschs Ferienjob. Nach einer kurzen Eingewöhnung konnte er schon sehr schön Reihen ziehen. Dienstag Abend war die Mauer bis auf die letzte Reihe, welche passgenaue, flache Steine benötigt, gediehen. Zwischenzeitlich musste ich noch die Bretter der Schreinereidecke absägen, da diese von unten an den Balken, welchen wir mit dieser Mauer unterfangen, genagelt waren. Das war eine ekelhaft staubige Angelegenheit, da auch hier die Vorgänger einfach ihre Schreinereiabfälle in die Deckenzwischenräume gekehrt haben.

Am Mittwochmorgen haben wir die letzte Reihe gelegt: Steine von 4 bis 8.5 cm Höhe gesägt und mühsam Mörtel zwischen diese und den Balken geschoben. Die Mauer landet nicht genau unter dem Balken, sonder ist ein wenig gegen das Haus verschoben, da die Auflage sonst nicht gut gewesen wäre.