Freitag, 4. Januar 2013

Operaziun Forza Electrica


Westliche Dose
Östliche Dose




















Am 2.1.2013 sind Jones und ich ein kniffliges Unterfangen angegangen: Die Verlegung der Stromversorgung im Süden des Schlafzimmers im OG BA1 zwischen der alten Holzkonstruktion und der Aussenmauer.

Die Hinterholzleuchte
Da wir ja vor ein paar Wochen die alte Küche von Fridel nebenan abgerissen haben, kommt man jetzt gut an die Ostwand des Zimmers heran. Und bevor dort das Bad aufgemauert wird, ist es natürlich sinnvoll, die Verkabelung anzugehen.

 Jones hat dafür zuerst einmal zwei Löcher für die Dosen gebohrt, während ich den Zugang etwas freigespitzt habe. Die Verbindung zur östlichen Dose haben wir dann ziemlich schnell hergestellt, dann jedoch begann der Spass erst richtig.

Zuerst habe ich versucht, direkt von der Küche das Installationsrohr reinzuschieben, das ist jedoch immer wieder in die Stüva im EG abgesoffen, oder an einem Stein angestanden. Im Anschluss haben wir es von dem jeweilig einen Loch zum anderen versucht, sind aber auch kläglich gescheitert.

Daraufhin war es klar, dass wir ein anderes Rohrmaterial benötigen, welches zum einen steifer und zum anderen glatter ist, als der geriffelte Installationsschlauch. Fündig wurden wir in einem alten PVC Installationsschlauch aus dem EG BA1, mit welchem wir dann auch von Osten bis ans westliche Ende des Fensters gekommen sind. Das Rohr war jedoch schon zu stark vermurkst und zu weich, sodass uns dann wiederum klar geworden ist, dass wir solche Rohre brauchen, wie sie für Kellerinstallationen verwendet werden.

Das Hinterholzendoskop
Bei der Impraisa Electrica haben wir dann auch 2x3m plus Muffe auftreiben können. Der erste Versuch war auch ziemlich erfolgreich: Wir konnten das Rohr die ganze Länge einschieben. Jedoch gab es dann noch ein entscheidendes Problem. Wir wussten nicht genau, wo sich das Rohr jetzt genau befand. Über dem westlichen Dosenloch, oder darunter? In Folge dieses Problems wurden dann die ersten zwei Werkzeuge entwickelt:
  • Der Hinterholzendoskopiespiegel aus altem Kupferdraht und einem Stück CD
  • Die Hinterholzleuchte (eigentlich Joni/Uli-Büssli-Leselampe)
Mit diesen Hilfsmitteln konnten wir nun durch das 5cm Loch hinter die ziemlich dicken (5cm+) Bretter schauen. Jones hat zuerst nichts gesehen, ich habe dann das Rohr unterhalb des Loches entdeckt und habe vorgegeben, sogar die Schrift auf dem Rohr lesen zu können (was natürlich geflunkert war).

Von dort - Rohr eingeklemmt zwischen dem Kastenbalken und der Aussenwand und ziemlich weit unten - war es jedoch ziemlich schwer, das Rohr herauszufischen (mit einem weiteren Werkzeug, dem "Grübler").

Der Grübler
Also haben wir wieder kurz studieren müssen und haben uns dann auf ein Vorbiegen des Rohrs nach oben mittels Heissluftföhn geeinigt, so dass das Rohr beim Einschieben nicht mehr so stark nach unten absaufen kann. Ausserdem haben wir noch eine Schnur in das Rohr eingezogen, welche vorne etwa 40cm herausragt und ein Fischen nach dem Rohr erleichtern sollte.

Der nächste Versuch war dann erfolgreich: Das Rohr kam etwa 40 cm über der Dose an und nach etwas herumgeschiebe hing auch der Faden genau über dem Loch. Leider klebte dieser an den sägerohen Brettern. Das war der Zeitpunkt für das letzte Werkzeug: Die sogenannte "Haftzunge". Auch wieder ein alter Kupferdraht mit umgekehrt montiertem Klebeband, an welchem dann der Faden kleben sollte. Mit den Endoskopiewerkzeugen und eben dieser Haftzunge konnte Jones dann den Faden erfolgreich Fischen und die Verbindung war hergestellt.

So richtig zufrieden waren wir aber noch nicht, da das steife Rohr nicht sauber an die Dose angeschlossen werden kann und ausserdem den gängigen Installationsnormen nicht entspricht. Also war das nächste Ziel das Einziehen des blauen Rohres.

Die Haftzunge
Zu diesem Zweck haben wir eine stabilere Schnur in das graue, steife PVC-Rohr eingezogen und durch das im Schlafzimmer parat liegende blaue Rohr weitergezogen und am Ende dessen fixiert. Dann haben wir die Schnur gespannt und damit die beiden Rohre fest aneinandergezogen. Diese gespannte Konstruktion haben wir dann wieder vom Schlafzimmer in die alte Küche zurückgefädelt. Jones hat das blaue im Schlafzimmer hineingeschoben, ich habe das graue von der Küche aus gezogen. Und ohne Zwischenfälle war dann auch das blaue Rohr drin.

Damit ist das Schlafzimmer minimalintrusiv elektrifiziert, ohne irgendwelche fiesen Aufputz(-holz)installationen, Löchern und dergleichen. Ohne unsere Sturköpfigkeit wäre das höchstwahrscheinlich recht schnell passiert.